Kletterhelm
Bergsteigerhelme schützen den Kopf ziemlich gut vor Steinschlag beim Bergsport und schützen auch vor Aufprallverletzungen beim Klettern. Kletterhelme werden in unterschiedliche Helmkonstruktionen typisiert, welche verschiedene Vor- und Nachteile haben. Bergsporthelme werden in 3 Kategorien eingeteilt:
Hartschalenhelme, Hybridhelme und Inmold-Helme
Die Auswahl in unserem Klettershop umfasst Helme zum Klettern von renommierten Marken wie Petzl, AustriAlpin, Grivel, Black Diamond, Edelrid, Mammut,...
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Kletterhelm: Schutzhelm oder Sturzhelm
Bergsteigerhelme schützen ziemlich gut vor Steinschlag, denn das verlangt die einheitliche und verbindliche Europäische Norm EN 12492. Aber wie gut ist der Schutz bei einem Sturz oder Aufprall?
Die Normanforderungen dienen primär dem Schutz vor herabfallenden Gegenständen. Ähnlich wie bei einem Bauarbeiter Schutzhelm. Allerdings sollten Kletterhlem auch gezielt auf den Schutz vor Anprallverletzungen ausgelegt werden, denn beim modernen Sportklettern ist die Gefahr eines Auf- oder Anprall an die Felswand oder den Boden wohl mit der Gefahr durch herabfallende Gegenstände gleichzusetzen.
Eine Auswertung von Unfalldaten aus den USA und der Schweiz ergab, dass Kopfverletzungen durch Stürze 12x häufiger als durch herabfallende Gegenstände auftraten.
(Quelle: DAV Panorama / "Performance of Certified Climbing Helmets During Simulated Climbing Falls")
Von den drei Kletterhelm-Konstruktionen (Hartschale, Hybrid und Inmold-Helme) können einzig die komplett aus geschäumten Kunststoff (umgangssprachlich "Styropor") bestehenden Inmold-Konstruktionen einen Aufprallschutz aufwarten. Diese Kletterhelme bieten am ehesten in Anprallsituationen einen Schutz, da das Material rund um den Kopf Stöße dämpfen kann.
Einige Hersteller, wie z.B. Petzl, setzen sich daher für eine Überarbeitung der Norm ein und bieten bereits jetzt preiswerte Kletterhelme mit dem Label "TOP AND SIDE PROTECTION" an. Neben dem Petzl Boreo ist ebenfalls der Grivel Stealth HS ein solcher Helm mit neuartiger Hybrid-Konstruktion aus robuster Außenschale und geschäumter Innenschale.
Im Klettershop von denk-outdoor.de sind daher fast nur Helme mit Hybrid- oder Inmold-Konstruktion zu finden. Einzige Ausnahme ist der Edelrid Kletterhelm Ultralight, welcher aufgrund seiner robusten Konstruktion und Langlebigkeit im Verleih bei Hochseilgärten sehr beliebt ist. Zum Sportklettern empfehlen wir daher Inmold-Helme und für Klettersteige oder Hochtouren raten wir bei Bergsteigerhelmen zu einer Hybrid-Konstruktion.
Tipps: Pflege und Transport von Kletterhelmen
Für den Transport im Rucksack den Helm ausstopfen (Brotzeit, Chalkbag,...) und umpolstern (Daunenjacke o.ä.) um Quetschungen zu vermeiden. Den Rucksack nicht auf den Boden werfen und auch nicht draufsetzen.
Der Transport außen sollte mit einem Helmnetz geschehen, denn sonst besteht Gefahr der Beschädigung durch Felskontak weil der Kletterhelm herumbaumelt.
Waschen mit klarem Wasser und Seife (keine chemischen Reinigungsmittel) und bei Zimmertemperatur trockenen lassen.
Der Helm sollte bei der Lagerung vor direkter UV-Strahlung, extremen Temperaturen und Feuchtigkeit geschützt sein.
Kletterhelm-Konstruktionen
Die unterschiedlichen Helmtypen bieten jeweils verschiedene Vor- und Nachteile.
Hartschalenhelme sind robust und relativ günstig, aber eher schwer (400 - 500 Gramm). Bei dieser Konstruktion ist in eine harte Plastikschale ien Gurtsystem eingearbeitet, welches bei BelastungenEnergie aufnimmt.
Mit 200 Gramm sind die so genannten Inmold-Helme die leichtesten Kletterhelme. Diese Bergsteigerhelme sind aber nicht so robust und können brechen, wenn man sich auf den (im Rucksack verstauten) Helm setzt. Inmold-Kletterhelme bestehen komplett aus geschäumtem Kunststoff der durch Verformung oder Brechen Aufprall-Energie aufnehmen kann.
Hybridhelme sind ein Zwischding dieser beider Helmarten und sind bei einem Gewicht von 300 - 400 Gramm fast so robust wie Hartschalen aber nicht ganz so schwer. Diese Kletterhelme haben eine etwas dünnere Schale (verglichen mit dem Hartschalenhelm), welche im oberen Bereich eine Styroporeinlage zur Stoßdämpfung aufweisen.