Wildwasser Schwimmwesten
Wildwasserschwimmwesten sind speziell zum Wildwasserpaddeln konzipierte Schwimmwesten. Die wichtigste Funktion einer Schwimmweste (englisch: Personal Floating Device -> kurz PFD) ist natürlich der Auftrieb. Alle Schwimmwesten, die in Deutschland verkauft werden dürfen, unterliegen der EU-Norm für Schwimmhilfen. Ein Mindest-Standard ist daher in jedem Fall gewährleistet. Zu den Sicherheitsmerkmalen einer Wildwasserweste gleich mehr. Wildwasserwesten sind also Schwimmhilfen, die den Träger unterstützen beim Wassertreten an der Oberfläche zu bleiben. Zudem schützt eine WW-Schwimmweste den Oberkörper des Paddlers durch den Auftriebsschaum vor Schlägen und Stößen. Die Weste bietet auch Platz und Anbringungsmöglichkeiten für das Safety-Equipment, Smartphone oder Snacks für unterwegs. Doch was unterscheidet die Wildwasserweste von einer Freestyle- oder Tourenschwimmweste?
Was macht eine Wildwasser Schwimmweste aus?
Brustgurt mit Not-Auslösung:
Ein umlaufender, integrierter Brustgurt verbessert den sicheren Halt der Schwimmweste am Paddler. Gleichzeitig stellt der Brustgurt den Fixierpunkt für das Cowtail dar. Durch eine Panikauslösung (Quick-Release-Belt) kann der Brustgurt im Notfall mit einem Handgriff gelöst werden.
durchgenähte Schultergurte:
Durchgenähte Schultergurte sind nicht nur am oberen Teil der Weste angenäht, sondern wie eine Art Geschirr durch die ganze Weste geführt. Dadurch halten die Schulterträger einer deutlich höheren Belastung stand und drohen nicht zu reißen. Durchgenähte Schultergurte können vor allem bei Bergeaktionen, z.B. eines verklemmten Paddlers, über Erfolg oder Misserfolg entscheiden. Leider unterliegen durchgenähte Schultergurte (noch) keinem weltweiten Standard für Wildwasserschwimmwesten. Welche Wildwasser Schwimmwesten haben durchgenähte Schultergurte? Alle Wildwassermodelle der Marke Palm sowie die Modelle Greenjacket und Serpent 2.0 von Astral sind definitiv mit einem komplett vernähten Gurtgerüst ausgestattet.
robuste Konstruktion:
Wildwasserwesten sind im Allgemeinen sehr beständig konstruiert, um den Anforderungen und Einsatz auch im schweren Wildwasser gerecht zu werden. Oftmals kommt hier abriebfestes Cordura als Außenmaterial zum Einsatz. Eine voll ausgestattete Wildwasserweste sollte auch mit mehreren, stabilen Einbindepunkten versehen sein. Bergemöglichkeiten an der Wildwasserweste sind unerlässlich.
individuelle Verstellmöglichkeiten:
Seitliche Einstellmöglichkeiten sowie verstellbare Schulterträger ermöglichen die optimale Anpassung der Schwimmweste an den Oberkörper. Wie muss eine Schwimmweste sitzen? Ein fester, sicherer und rutschfreier Sitz der PFD ist im Wildwasser absolut notwendig. Durch den Brustgurt wird der Sitz ebenfalls verbessert. Zu tief sollte eine Wildwasser Schwimmweste nicht sitzen, damit Sie auch in sitzender Position nirgends drückt. Manche Wildwasserwesten haben vorgeformte Schaumkörper für eine optimierte Passform. Die Schulterträger sind im Idealfall gepolstert.
gute Bewegungsfreiheit im Schulterbereich:
Der Auftriebsschaum ist, anders als bei Tourenwesten, deutlich konzentrierter im Torsobereich angeordnet. Die Schaumkörper laufen häufig trapezförmig nach oben hin schmaler zu. Dadurch wird eine hohe Bewegungsfreiheit im Bereich der Arme erreicht. Nach vorne hin wird die Schwimmweste dadurch allerdings etwas dicker.
großes Platzangebot für Safety Equipment:
Wer Wildwasser paddelt, sollte auch immer eine Sicherheitsausrüstung mit dabei haben. Zur Standard-Ausrüstung sollten neben dem Wurfsack auch 1 Sicherheitspfeife, 2 Bandschlingen, 3 HMS-Karabiner, Seilrolle, Seilklemme und Umlenkrolle zählen. In einer guten Wildwasser Schwimmweste lässt sich all das übersichtlich verstauen, sodass ein schneller Zugriff möglich ist. Quasi alle Wildwasserwesten haben dafür ein Hauptfach an der Vorderseite. Manche Modelle sind auch zusätzlich an den Seiten mit einer kleineren Tasche ausgestattet, um das Safety-Equipment besser verteilen zu können. Einige Modelle bieten die Anbringungsmöglichkeit für ein Sicherheitsmesser.